The Rolling Stones Automaton - Some Girls: ein einzelstück für das am häufigsten verklagte cover der rockgeschichte
Jaquet Droz widmet sich einem Höhepunkt der Rockgeschichte: dem Album «Some Girls» der Rolling Stones. Sein Cover musste weitgehend überarbeitet werden, um den damaligen Standards gerecht zu werden. Ein Kontext, dem die disruptive Marke Jaquet Droz nicht widerstehen konnte. Sie widmet diesem grafischen Monument ein einzigartiges Stück, eine kühne Hommage an das vor über 45 Jahren erschienene Album.
Wir schreiben das Jahr 1978. Wir dachten, wir hätten von den Rolling Stones schon alles, oder fast alles, gesehen. Nach Andy Warhols unerhörtem „Sticky Fingers“-Cover 1971 und Keith Richards Eskapaden unter Einfluss nahezu aller Drogen der nördlichen Hemisphäre, schien der Sturm vorüber zu sein. Doch weit gefehlt: Mit „Some Girls“ überraschten die Stones 1978 aufs Neue.
Zum einen mit der Musik. Die Rocker (damals gerade mal 35 Jahre alt) tauchten in den Disco-Sound ein. Der weltweite Hit „Miss You“, nach wie vor Gegenstand von Außeinandersetzungen zwischen Die-Hard-Fans und der breiten Masse, katapultierte die LP direkt auf Platz 1 der US-Charts. Vor allem mit dem Cover des Albums. „Some Girls“ zeigte ursprünglich die Stones in deutlich transvestitischer und bunter Aufmachung. Das Establishment fällt vom Hocker. Aber damit nicht genug: Das Cover von „Some Girls“ wird wieder einmal zensiert – ein würdiger Erbe einer langen Tradition...
Auf dem ursprünglichen Cover sind die Stones neben den schönsten Frauen des 20. Jahrhunderts (daher der Titel des Albums) abgebildet. Darunter unter anderen Brigitte Bardot, Claudia Cardinale, Farrah Fawcett, Raquel Welch, Marilyn Monroe, Liza Minnelli und ihre Mutter Judy Garland. Sofort hagelt es Klagen wegen „Verletzung der Bildrechte“, die die Stones eine nach der anderen verlieren. Die Band ist – wieder einmal! – gezwungen, das Cover zu überarbeiten. Das Ergebnis ist ein weiterer Schelmenstreich: Zu sehen sind nur die als Frauen verkleideten Bandmitglieder, die Gesichter der Frauen zwischen ihnen sind aus der Plattenhülle herausgeschnitten. Eine weitere Empörung für die Gutmenschengesellschaft, aber diese Version ist diesmal nicht vor Gericht angreifbar...
Diesem Kultalbum und seinen grafischen Abenteuern widmet Jaquet Droz nun eine Hommage. Die Kreation weicht ebenfalls von den ausgetretenen Pfaden der Uhrmacherei ab. Sie ist ein Einzelstück, ganz im Sinne der Philosophie des Einzigartigen des Uhrenherstellers, der keine Uhren mehr in Serie herstellt. Es handelt sich um einen Automaten in bester, durch mehr als zweihundert Jahre Erfahrung geformter Tradition von Jaquet Droz. Die Uhr wird vollständig von Hand gefertigt.
Ganz oben auf der Uhr thront das Porträt von Mick Jagger in einer einzigartigen grafischen Neuinterpretation im „Some Girls“-Stil. Er ist der Meister der Zeit der Stones: er genießt das Privileg der Anzeige der Stunden und Minuten mit zwei von Hand polierten Zeigern aus Gold.
Im Zentrum der Komposition das Hoheitsgebiet der Stones: die Bühne. Dort sind alle Instrumente der Band in Miniatur eingraviert, von den Gitarren von Ron Wood und Keith Richards über das minimalistische Schlagzeugset von Charlie Watts bis hin zu Jaggers Mikrofon und Mundharmonika – letztere nur wenige Zehntelmillimeter groß. Jedes Instrument ist von Hand aus einem Rohgoldblock gefertigt und sitzt auf dem in Miniatur aufgemalten Originalcover von „Some Girls“.
Die dritte Scheibe wird von einem Automaten animiert. Auf ihrer Messingoberfläche sind Tonspuren von Vinyl-Schallplatten aus vergangenen Zeiten, wie damals als die 33er-LP „Some Girls“ erschien, eingraviert. Die Scheibe vollführt bei Betätigung des koaxialen Drückers an der Krone bei 3 Uhr eine volle Umdrehung in 30 Sekunden. Die Gangreserve des Automaten reicht für bis zu 4 Minuten Animation (d. h. 8 aufeinanderfolgende Umdrehungen). Während dessen wackelt, hebt und senkt sich die Zunge der Stones bei 9 Uhr. Direkt darüber bewegt sich der Plattenspielerarm auf und ab und zeigt so die Gangreserve an.
Das Schauspiel entfaltet sich auf einem schrillen, applizierten Pop-Art-Dekor im „Some Girls“-Stil, das ebenfalls vollständig von Hand per Miniaturmalerei kreiert wurde. Bei 4 Uhr hat Jaquet Droz ein neueres Bild der Band aufgemalt, um ihre außergewöhnliche Dauerhaftigkeit zu unterstreichen (die Band existiert seit 1962, d. h. 62 Jahren!), sowie als Gedenken an Gründungsmitglied Charlie Watts, der als einziger inzwischen verstorben ist (1941–2021) und ohne den es „Some Girls“ nie gegeben hätte. Und auch nicht diese The Rolling Stones Automaton...